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EFRE-Förderprogramm

Ein Beitrag der Landeshauptstadt Erfurt und der SWE UmweltService GmbH zur Effizienzsteigerung der Restabfallbehandlungsanlage im Rahmen des EFRE-Programms „Neu- und Ausbau von Fernwärmenetzen in zentralen Orten (NAF)“.

Anlass

Die SWE UmweltService GmbH (SWE US) betreibt am Standort Erfurt-Ost die Restabfallbehandlungsanlage (RABA). Diese wurde 2006 errichtet und kombiniert eine mechanische Behandlungsanlage (MBA) mit einer energetischen Verwertungsanlage (EnVA).
In der RABA werden jährlich rund 85.000 Tonnen Restabfälle (Haus- und Gewerbeabfälle sowie Sperrmüll) und 25.000 Tonnen entwässerter Klärschlamm aus der Landeshauptstadt Erfurt behandelt.

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurde das gereinigte Abgas der RABA als bislang ungenutztes und unvermeidbares Wärmepotenzial identifiziert. Das hohe Temperaturniveau dieser Wärmequelle ermöglicht eine direkte thermische Nutzung im Fernwärmesystem.

Die SWE Energie GmbH betreibt unmittelbar neben der RABA ein Gas- und Dampfkraftwerk, das Strom und Fernwärme für Erfurt erzeugt. Die Fernwärmeversorgung ist ein wesentlicher Bestandteil der städtischen Energieversorgung. Ohne ihre Dekarbonisierung ist eine klimaneutrale Wärmeversorgung – insbesondere in dicht besiedelten Gebieten – kaum realisierbar. Deshalb hat die Integration regenerativer Energiequellen in das Wärmenetz höchste Priorität.

Projektziel

Die Nutzung der unvermeidbaren Abwärme aus dem Abgas der RABA ist Teil der Gesamtstrategie der SWE Energie GmbH, fossile Brennstoffe in der Wärmeversorgung zu ersetzen und das Fernwärmenetz bis spätestens 2045 vollständig zu dekarbonisieren.

Das Vorhaben steigert die Effizienz der RABA erheblich und unterstützt gleichzeitig den Ausbau der regenerativen Fernwärme in Erfurt. Konkret wird ein Wärmeübertrager in den bestehenden Abgaskanal der EnVA der RABA integriert.

Das Rauchgas verlässt den Kessel, durchläuft die Rauchgasreinigungsanlage und strömt anschließend über den Abgaskanal in den Kamin, von wo es in die Umgebung abgegeben wird.
Der neue Wärmeübertrager nutzt die bislang ungenutzte Abwärme des Rauchgases und speist diese direkt in das Fernwärmenetz auf dem Gelände des GuD-Kraftwerks ein.

Mit dieser Maßnahme sollen bis zu 9,8 GWh Abwärme pro Jahr erschlossen werden, was einen Teil der fossilen Fernwärmeerzeugung ersetzt. Dadurch können jährlich bis zu 1.725 Tonnen CO₂ eingespart werden.

Projektinhalt

- Innenbeschichtung des Kamins zum Schutz vor Korrosion

- Einbau des Wärmetauschers in den Rauchkanal

- Anbindung an das bestehende Fernwärmenetz

Umsetzungszeitraum

Beginn: September 2024
Geplantes Ende: Dezember 2026

Kostenrahmen

Ca. 3,0 Mio. Euro

Förderung

Das Projekt wird über Investitionszuschüsse aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 2021–2027 gefördert. Die Zuwendung erfolgt gemäß der Thüringer Städtebauförderungsrichtlinie (ThStBauFR vom 27. Februar 2023) im Rahmen des Maßnahmenprogramms „Neu- und Ausbau von Fernwärmenetzen in zentralen Orten (NAF)“.