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In den vergangenen Tagen war der Erfurter Süden von drei Stromausfällen betroffen. Bis zu 3.500 Haushalte mussten zwischenzeitlich ohne Elektrizität auskommen. Die SWE Netz GmbH, die die Erfurter Strom- und Gasnetze betreibt und Teil der Stadtwerke Erfurt Gruppe ist, hat die Störungen untersucht und erste Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungssicherheit eingeleitet. Die wichtigsten Fragen und Antworten:
Was ist passiert?
Die Stromausfälle traten an drei verschiedenen Tagen auf: Am 19. September 2024 kam es zwischen 7:04 Uhr und 12:49 Uhr zu einem rund sechsstündigen Stromausfall im Erfurter Süden – ein außergewöhnlich langer Ausfall, der auf zwei gleichzeitig auftretende Beschädigungen im Netz zurückzuführen war. Am 25. September 2024 folgte von circa 17:36 Uhr bis 19:12 Uhr eine knapp zweistündige Unterbrechung. Die dritte Störung ereignete sich am 27. September 2024 von 20:58 Uhr bis 22:36 Uhr. Alle drei Störungen betrafen den Süden der Thüringer Landeshauptstadt und wurden jeweils durch Defekte an Mittelspannungskabeln hervorgerufen.
Was ist die Ursache der Störungen?
Aktuell geht die SWE Netz GmbH davon aus, dass ein bestimmter Mittelspannungskabelabschnitt im Erfurter Süden für die Störungen verantwortlich ist. Das Kabel stammt aus DDR-Zeiten und ist mit einem speziellen Isoliermittel versehen. Sollte das Kabel beschädigt werden, ist es möglich, dass das Mittel an die fehlerhafte Stelle fließt und diese vorläufig verschließt – eine Art Selbstheilung. Die Folge: Das Auffinden und Reparieren des defekten Kabelabschnitts werden erschwert, da Messtechniken nur tatsächliche Schäden orten können. Dieses noch nicht reparierte Teilstück stellt aktuell eine Schwachstelle im Mittelspannungsnetz in Teilen des Erfurter Südens dar.
Welche Maßnahmen werden ergriffen?
Die Stadtwerke Erfurt setzen alles daran, die Versorgungssicherheit in den betroffenen Gebieten zu erhöhen. In einem ersten Schritt wurden sogenannte Umschaltungen im Stromnetz vorgenommen. Das bedeutet, dass ein Teil der anliegenden Kunden derzeit über andere Mittelspannungsnetze und Umspannwerke versorgt werden. Gleichzeitig leitet das Unternehmen eine genauere Untersuchung des Kabelabschnitts ein, um die vermutete Schwachstelle zu finden und zu reparieren. Dafür sind auch kurzfristig Tiefbauarbeiten geplant. Darüber hinaus läuft seit 2020 ein Sanierungsprogramm mit dem Ziel, die bestehende Infrastruktur unter anderem in diesem Bereich zu modernisieren. Das Programm beinhaltet 65 Kilometer Kabeltrassen mit einem Gesamtbudget von derzeit 10 Millionen Euro. Im Lichte der aufgetretenen Störungen, werden die Prioritäten noch einmal neu geordnet.
Kann es auch andere Gründe für die Stromausfälle geben?
Nein. Im Internet kursieren Gerüchte, dass es zu wenig Strom im Netz gebe oder die Störungen immer dann auftreten, wenn größere Volksfeste in der Stadt stattfinden. Die Stadtwerke widersprechen diesen Spekulationen deutlich. Auch Sabotage oder ähnliche Einflüsse können ausgeschlossen werden.
Wie häufig kommt es eigentlich zu Stromausfällen?
Bis Ende August war das Jahr 2024 mit 20 Mittelspannungs-Unterbrechungen ein störungsarmes Jahr. Die Häufungen im September waren ungewöhnlich. Im Jahr 2023 wurden in Summe 31 Störungen registriert. Pro Jahr verzeichnet die SWE Netz GmbH im Schnitt 40 Störungen im Mittelspannungsnetz und liegt somit im unteren Bundesdurchschnitt.